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Die Bezeichnung “Stillberaterin” ist weder gesetzlich noch markenrechtlich geschützt – das heißt: Jeder darf sich so nennen. Die Klientin hat damit zunächst einmal keine Möglichkeit sich auf eine fachliche Qualifikation der “Stillberaterin” zu verlassen.

IBCLC ist die Abkürzung für International Board Certified Lactation Consultants®. Der Titel IBCLC ist rechtlich geschützt und steht durch seine festen Vorgaben an die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC für den höchsten Standard in der Stillberatung. Auf dieser Seite zeige ich warum IBCLC diesen hohen Standard hat und wie IBCLC entstanden ist.

Tipp: Fragen Sie Ihre Beraterin, welche Qualifikation Sie nachweisen kann, damit sichergestellt ist, dass Sie Ihnen bei Ihrem Stillproblem auch wirklich professionell helfen kann.

Geschichte der Stillberatung

Die Stillberatung ist ein verhältnismäßig junger Beruf und entspricht damit dem allgemeinen Trend in der Medizin.

Während es im Jahr 1924 in Deutschland 14 medizinische Fachgebiete gab, sind es heute 34 Facharztrichtungen (mit Unterteilungen sogar 65) und weitere 57 Zusatz-Weiterbildungen. Wesentliche Argumente für eine Spezialisierung sind, laut Vorstand des Weltärztebundes Frank-Ulrich Montgomery, der Fortschritt, eine bessere Überschaubarkeit und die Steigerung der Qualität.

Stillende Mutter um 1873
Zeichnung einer stillenden Mutter um 1873. See page for author / CC BY

Die Geschichte der professionellen Stillberatung wie wir sie heute kennen geht auf Mary White und Marian Tompson zurück. In den 1950er Jahren mussten sie ungewollt abstillen, da sie keine Hilfe bei ihren Stillproblemen erhielten.[1] Zu dieser Zeit bestand Stillberatung aus den Ratschlägen und Erfahrungen von Hebammen, Gynäkologen und Müttern und Großmüttern in der Familie.

Die Qualität dieser Ratschläge war dabei sehr unterschiedlich. Zum einen gab es keine gezielte Forschung im Bereich des Stillens und der Laktation und zum anderen gab es weder eine einheitliche Ausbildung mit einem festen Curriculum, noch regelmäßige Fortbildungen. Der Schwerpunkt der Ausbildungen und der Arbeit von Hebammen und Gynäkologen liegt, früher wie heute, vor allem auf der Geburtshilfe und weniger auf dem Wochenbett und Problemen beim Stillen.

Durch die uneinheitliche Qualität waren Erfolge zufällig und Misserfolge die Regel. So auch bei Mary White und Marian Tompson. Auf Grund dieser Erfahrungen gründeten Sie 1956 zusammen mit 5 Freundinnen und dem fachlichen Rat zweier Ärzte die Non-Profit-Organisation La Leche Liga.

Das Ziel der Organisation war die Förderung einer möglichst langen und intensiven Stillbeziehung zwischen den Müttern und ihren Babys.

Um ihr Ziel zu erreichen, schulten Sie Mütter in fachlichen Fragen des Stillens und waren damit Begründerinnen der Professionalisierung in der Stillberatung. Die sogenannten LLL-Beraterinnen halfen fortan mit diesem Wissen und ihren eigenen Erfahrungen Müttern bei Stillproblemen.

Zunehmende Nachfrage und Professionalisierung der Stillberatung

Mit zunehmender Nachfrage nach Stillberatung in den 1970er Jahren wuchs auch das Bedürfnis nach einem wissenschaftlichen Standard und einer weiteren Professionalisierung und Spezialisierung.

Die US-Regierung unterstützte in den 1970er Jahren die Forderungen nach Standards und Zertifizierungen im Gesundheitswesen. Und so wurde 1977 die National Commission for Health Certifying Agencies (NCHCA) gegründet mit dem Ziel einheitliche Standards bei freiwilligen Zertifizierungsprogrammen zu schaffen.

Gründung des IBLCE

Das International Board of Lactation Consultant Examiners (IBCLE) wurde im März 1985 von Linda J. Smith mit Startkapital der La Leche League International gegründet. Vor der Gründung des IBCLC war Linda J. Smith stark in der La Leche League engagiert.

Die Zielsetzung war, dass die weltweit höchsten Standards in der Still- und Laktationsberatung festgesetzt werden und von zertifizierten Fachkräften in der täglichen Beratung von Müttern mit ihren Babys umgesetzt werden.

Akkreditierung von IBLCE

Um die hohe Qualität in der Beratung zu gewährleisten, hielt sich das International Board of Lactation Consultant Examiners bei den von ihm geschaffenen Standards in der Stillberatung von Anfang an die Vorgaben der NCHCA und wurde so von der NCHCA Ende der 1980er Jahre akkreditiert.

Das IBLCE Examen erfüllt damit die höchsten Standards in der Stillberatung[2] und wird international anerkannt. Um einen Missbrauch des Namens und der dahinter stehenden Idee zu verhindern wurde die Bezeichnung IBCLC® 1999 beim Deutschen Patentamt als geschützte Wortmarke eingetragen.

In Deutschland wird das Board seit dem 09. April 1990 vom Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC e.V. repräsentiert. Im BDL sind viele aktive IBCLC’s mitgliedschaftlich organisiert. Der Verband gibt zum einen die fachlichen Richtlinien heraus und organisiert zum anderen Fort- und Weiterbildungen für Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC.

Unterschied zur La Leche League

Im Gegensatz zu den Stillberaterinnen der La Leche League, bei denen es sich um Mütter handelt, die erlerntes Wissen und ihre eigenen Erfahrungen an andere Mütter weitergeben, müssen Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC in der Regel einen medizinischen Beruf erlernt haben.

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